Schwarzriesling

Der Schwarzriesling – Ein Genuss der besonderen Art
Das Aroma des Schwarzriesling zeigt sich fruchtig weich mit milder Säure

Schwarzriesling

Der Schwarzriesling will am besten bei Zimmertemperatur genossen werden
Der Schwarzriesling zeigt ein fruchtig weiches Aroma mit milder Säure

Der Schwarzriesling Rotwein mit der typischen rubinroten Farbe seiner Rebsorte wird in Deutschland eher selten kultiviert. Das hauptsächliche Anbaugebiet liegt in Württemberg. In diesem Weingebiet ist der Schwarzriesling die am dritthäufigsten (nach dem Trollinger und Riesling) angebaute Weinrebe. Auch wenn der Name darauf schließen lässt: Der Schwarzriesling nicht mit dem klassischen Riesling verwandt. Das Aroma des Schwarzriesling zeigt sich fruchtig weich mit milder Säure.

Kleine Geschichte des Schwarzriesling

Der Schwarzriesling zeigt mit dem klassischen Riesling eher weniger Gemeinsamkeiten, als sein Name zunächst vermuten lässt. Lediglich die Traubenform und einige Eigenheiten des Rebenwuchses der Rebsorten sind dem Riesling ähnlich. Tatsächlich geht der Schwarzriesling auf den Blauen Spätburgunder zurück, dessen Vorfahren in Burgund zu finden sind. Er wird als die Ursorte der Burgunderfamilie gehalten. Der Schwarzriesling wird in Deutschland auch unter der Bezeichnung „Müllerrebe“ angebaut und bereichert jedes Weingut. Diesen „Beinamen“, unter dem er in der deutschen Weinkartei geführt wird, erhielt der Schwarzriesling aufgrund der feinen Behaarung der Blätter und Triebspitzen, die aussehen, als wären sie mit Mehl bestäubt. In Frankreich ist er als „Pinot Meunier“ (Müller-Pinot) bekannt. Der Meunier ist in der Champagne Bestandteil vieler Champagner-Kompositionen. Sozusagen ist ein Meunier als eine Berühmtheit von keinem französischen Weingut mehr wegzudenken. Mit rund 30 Prozent der Rebfläche in der Champagne nimmt der Schwarzriesling hier eine hohe Bedeutung ein. In seinem Ursprungsland Burgund wiederum ist der Schwarzriesling nicht als Qualitätswein zugelassen.

Anbau des Schwarzriesling

Die Rebsorten des Schwarzriesling stellen relativ hohe Standort- und Klimaansprüche. Jede Rebsorte liebt einen kräftigen, tiefgründigen Löß-Lehm-Boden und besitzt eine lange Vegetationsperiode. Das milde Klima unserer Region bietet somit ideale Wachstumsbedingungen für den Schwarzriesling, sodass er trotz seiner späten Reife voll ausreifen kann. Durch den späten Austrieb der Reben gilt der Schwarzriesling als spätfrostunempfindlich. Und eine gute Holzreife lässt den Schwarzriesling kalte Winter gut verkraften. Trotzdem liegen die Erntemengen der Schwarzriesling-Rebe selbst in fruchtbaren Jahren mit langem, warmen Herbst vergleichsweise nur im „mittleren Bereich“. Zusammen mit dem Riesling zählt der Schwarzriesling zu den in der Bundesrepublik am spätesten geernteten Weintrauben. In Deutschland finden die Schwarzriesling-Weine aus Württemberg unter den Weinliebhabern eine große Fangemeinde. So wird der Schwarzriesling in Deutschland auch hauptsächlich in Württemberg angebaut, gefolgt von Baden, der Pfalz, Franken und Rheinhessen. In Franken und Tauberfranken ist die Becksteiner Winzer eG der größte Rotweinerzeuger, obwohl eigentlich eher Weißweine das Markenzeichen der Becksteiner Winzer sind.

Schwarzriesling QbA

Die Qualitätsbezeichnung Schwarzriesling QbA („Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete“) ist eine EU-Weinmarktordnung, die garantiert, dass der Qualitätswein aus einem einzigen der zugelassenen Weinanbaugebiete stammt. Über den Geschmack oder das Aroma des Schwarzriesling sagt diese Klassifizierung jedoch erst einmal nichts aus.

Aroma, Bukett und Farbe des Schwarzriesling

Der Schwarzriesling zeichnet sich durch seine rubinrote bis ziegelrote Farbe aus. Eine Ausnahme stellt beispielsweise der Lauffener Katzenbeisser Schwarzriesling dar. Hierbei handelt es sich um einen weiß gekelterten Schwarzriesling, bei dem die Trauben sofort nach der Ernte gepresst werden, ohne dass etwas von der roten Farbe der Traubenschale in den Traubensaft gelangen kann. Der Lauffener Katzenbeisser bietet somit einen weißen Rotwein, dessen Farbe jedoch nicht so hell ist, wie bei einem Weißwein, sondern eher goldgelb mit einem Hauch von Rosa. Sein Bukett ist damit eher elegant, spritzig, fruchtig-feingliedrig mit einer Fülle an konzentrierten Fruchtaromen. Das Aroma und der Geschmack des Schwarzriesling zeigt sich dagegen fruchtig weich mit milder Säure und den Nuancen von Kirsche, Himbeere und Johannisbeere. Der Lauffener Schwarzriesling QbA halbtrocken ist beispielsweise eine feingliedrige, fruchtbetonte Burgunderart mit einem zarten, harmonischen Bukett. Auch der Becksteiner Kirchberg besitzt ein zartsamtiges, fruchtiges Bukett. Eine weitere Besonderheit der württembergischen Winzer ist beispielsweise der Kirchheimer Kirchberg Schwarzriesling rosé trocken. Sein Bukett ist fruchtig, aromatisch und prickelnd. Die Weine des Schwarzriesling geniest man am besten bei Zimmertemperatur. Im Sommer kann der Schwarzriesling auch leicht gekühlt gereicht werden.

Zu welchem Gericht passt welche Sorte des Schwarzriesling?

Je nach Sorte passen Schwarzriesling Weine mit der Qualitätsbezeichnung QbA trocken und halbtrocken hervorragend zu Fleischgerichten vom Schwein oder Lamm. Ebenso kann der Schwarzriesling zu Gegrilltem oder zu Wild ein guter Begleiter sein, wie auch zu Nudelgerichten. Nicht sehr stark gereifte Käse zum Dessert werden durch einen Schwarzriesling ebenfalls gut unterstützt. Ein Schwarzriesling halbtrocken passt beispielsweise ausgezeichnet zu Schmorgerichten und durchgebratenem Fleisch. Der Lauffener Schwarzriesling QbA halbtrocken passt sehr gut zu kräftigem Käse, Vesper, und zu dunklen Bratengerichten. Der Kirchberg Schwarzriesling eignet sich hervorragend als Aperitif, passt gut zu leichten Speisen und ist ein beliebter Begleiter zu festlichen Anlässen. Einen Becksteiner Kirchberg gibt es in den Varianten trocken und halbtrocken. Somit passt ein Becksteiner gut zu Lamm-, Kalbfleisch-, Rindfleisch- und auch Wildgerichten.

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